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#4 Aus Camping wird Gefangenschaft

Hallo Zusammen, 
Und wieder einmal ist es Zeit für ein Wochenrückblick. 
Und ganz nach dem Motto nicht lang schnacken sondern einfach machen gehts sofort los: 

Sonntag: war unser Putz-, Fotografier- und Bastlertag. Alle diese Punkte hatten mit dem Van zu tun, da dieser zwar frisch umgebaut, aber nicht frisch saubergemacht wurde. Des weiteren haben wir die Bilder für das Special gemacht, welches ja einige von euch gesehen haben (wenn nicht einfach mal weiter runterscrollen). Und schlussendlich wurden noch ein paar Kleinigkeiten verändert, so haben wir zum Beispiel die Küchenzeile mit einem ordentlichen Riegel ausgestattet, damit dieses sich nicht während der Fahrt verselbstständig. 


Anschließend haben wir das prächtige Wetter genutzt, um einen weiteren Strand zu erkunden. Diesmal ist es der Trigg-Beach gewesen. Landschaftlich schön, sehr windig und zum Baden nur geeignet, wenn man danach ins Krankenhaus möchte um sich wieder zusammenflicken zulassen (aufgrund des Riffs). 


Montag: Highlights des Tages waren Telefonate mit der Heimat. Ansonsten waren wir noch einkaufen und relativ entspannt unterwegs. 
Zum ersten Mal haben wir uns ein deutsches Traditionsessen gekauft: Tiefkühlpizza. Auch diese ist ähnlich wie alle bekannten Lebensmittel geschmacklich völlig anders als erwartet, man gewöhnt sich aber dran. 
Da im Van bereits Platzprobleme an der Tagesordnung waren, mussten wir uns Alternativen überlegen. Und da ein Anhänger zur Zeit noch nicht in Frage kommt, haben wir uns darauf geeinigt, in die Höhe zu bauen. So haben wir ein Großteil des Sonntag abends und auch des Montags mit der Suche nach dem passenden Roofrack verbracht, und wir fanden tatsächlich auch einige sehr schicke und preisgünstige. Allerdings war die Terminfindung mit den Verkäufern gar nicht mal so einfach, doch um 22.00 Uhr Ortszeit kam die Nachricht, dass Wir unseren Favoriten abholen könnten. Da wurde das Abendbrot halt noch ein wenig nach hinten verschoben. 

Dienstag: früh begann der Tag, da die Vorfreude über das Roofrack riesig war, und wir gespannt waren, wie es auf dem Van aussehen wird. Doch der Anbau wurde schwieriger als gedacht, da es immer wieder zu Problemen aufgrund von fehlendem Werkzeug kam. Doch Bunnings (der Baumarkt unseres Vertrauens) half uns über diese Hürden. So war es 
pünktlich zum Mittag befestigt. 



Doch wie ihr euch sicher denken könnt, ist es schwierig, Dinge auf zwei Querstreben zu befestigen. Daher musste noch der Aufbau her. Dafür hatten wir einen Besichtigungstermin am Nachmittag, ca. 70 km von unserer Unterkunft entfernt. 
Da wir solch eine lange Reise vor uns hatten, gab es ein sehr nahrhaftes Mittagessen in Form von Hotdogs, mit viel Salat und guter Bratwurst. 

So machten wir uns anschließend also auf den Weg, um den im Internet angepriesenen Dachkäfig zu begutachten. Nach ca. 60 km High- und Freeway sahen  wir das erste Mal keine Stadt mehr. Wir wussten zwar, dass Perth groß ist, wir wussten aber nicht, dass es gigantisch ist. Aus Perth hinaus begann auch der für Australien typische rote Sand. Ebenfalls die ersten Kängurus konnten wir sehen, auch wenn wir auf den Anblick am Straßenrand hätten verzichten können. Relativ schnell wurde aus Straße dann auch keine Straße, wie es dann aussah sehr ihr hier:


Angekommen, standen wir vor einem kleinen Haus in der Nähe einer Farm. Direkt kam eine junge Frau auf uns zu, welche uns fragte, ob wir die neuen Arbeiter seien. Auf unsere Antwort, dass wir wegen des Dachkäfigs da waren, erhielten wir nur einen verwirrten Blick mit den Worten „what for a roofrack?“ Es stellte sich heraus, dass die junge Dame und ihre Kollegen, allesamt Franzosen, Farmhelfer waren. Die Anzeige im Internet wurde, wie sich rausstellte, von einem Herren geschrieben der einen Monat  zuvor dort gearbeitet hatte. Nach einem Anruf bei ihm erfuhren wir, dass er unser Treffen vergessen hatte. Also standen wir dort und begutachteten, mir den drei Arbeitern im Rücken, das Roofrack. Sie erklärten uns, dass einer der vorherigen Arbeiter es dort gelassen hatte und der junge Herr, der die Anzeige geschrieben hatte, sich ein bisschen was dazu verdienen wollte. Da dieser nicht mehr da war meinten sie, dass wir es gerne kostenlos mitnehmen können. So leicht ging das aber nicht, da es mit seien stolzen 2,20 Meter x 1,40 Meter sehr schwer und zu groß war, um es erstmal im Van zwischen zu lagern, bis wir passende Halterungen gefunden hatten. Deshalb mussten wir es leider da lassen. Doch ganz umsonst war die Reise nicht, denn zwei alte Metall-Benzinkanister schenkten sie uns. Ganz nach dem Motto: die gehören uns nicht, könnt ihr mitnehmen. Auf der Rückfahrt konnten wir tatsächlich noch unsere ersten lebenden Kängurus erblicken. Angekommen in der Unterkunft verbrachten wir den Rest des Abends damit unsere Sachen aus dem Zimmer in Boxen für den Van zu packen. 

Mittwoch: Tschüss geordnetes Leben! Am Morgen genossen wir unsere letzte warme Dusche, bevor das richtige Vanlife beginnen sollte. Danach galt es, alles schnell in den Bus zu räumen und dann los. An diesem Tag im Winter in Australien herrschte eine Außentemperatur von 29 Grad und so beschlossen wir, an den Scarborough Beach zu fahren. Dort verbrachten wir dann unseren Tag in der Sonne, bis wir uns abends auf den Weg machten, um uns ein Platz für die Nacht zu suchen. Die Wahl fiel auf einen Parkplatz in der Nähe, des von uns am ersten Tag besuchten Hillarys Beach. Dort nahmen wir dann unsere erste Vanmahlzeit zu uns: Bratkartoffeln. Danach hieß es auch schon Gute Nacht! Um halb neun abends. Sonne weg dann ab ins Bett. 

Donnerstag: Wir saßen um halb neun gemütlich vor unserem Van und genossen unser Frühstück, da schaute mal kurz die Polizei und der Cityranger vorbei. Ja, mehr war es auch nicht. Hatten wir uns innerlich schon für eine Ermahnung gewappnet, bekamen wir nur ein freundliches Lächeln und eine Absage auf unser Kaffeeangebot. Damit konnten wir leben. 
Nachdem alles wieder verstaut und wir gereinigt waren, begaben wir uns in die Stadt um ein weiteres Roofrack zu begutachten und ein paar Einkäufe zu erledigen. Zurück am Van waren wir um ein Roofrack, Halterungen dafür und einige Lebensmittel reicher. Da Flo vor Aufregung nicht mehr stillstehen konnte baute er es auf der Stelle auf das Dach, während ich uns essen „kochte“. Spagetti aus der Dose. Für den einen Gaumenschmaus, für den anderen ein Gaumengraus. Nach dem Essen folgte ein ausgiebiger Spaziergang. Danach wurden wir durch einen aufkommenden Sturm inklusive strömendem Regen in unseren Van verbannt. 


Freitag: Regen, Regen, Regen nichts als Regen. Während wir uns in unserem Van verkrochen haben, durchstöberten wir das Internet nach Jobanzeigen. Am Abend sollten wir dann ein Treffen haben für einen Job als kurzzeit Aupair (für Sarah). Angekommen bei dem angegebenen Treffpunkt,  kam uns eine Frau (Ende 40 schätzungsweise) entgegen mit ihrem kleinen 8 Monate alten Jungen. Wir waren ein wenig geschockt, da es einfach nicht das war,  was wir erwartet hatten. Die Frau kam ursprünglich aus einem osteuropäischen Land. Wir folgten ihr ins Haus und uns begegnete das reinste Chaos. Im Gespräch stellte sich heraus, dass die Frau lediglich am Wochenende arbeitet und trotzdem eine fast 24 Stunden Betreuung für ihr Kind sucht. Selbst schlafen sollte Sarah mit in dem Zimmer des Kleinen. Weder das Gehalt noch die Umstände erschienen uns angemessen bzw. passend, deswegen kam diese Stelle nicht für uns in frage. 
Als wir auf dem Rückweg waren,  machten wir noch einen Abstecher zum Reabold Hill. Dort konnten wir die wunderschöne Natur und einen atemberaubenden Blick auf Perth inklusive Sonnenuntergang genießen.  Danach begaben wir uns zurück zu unserem bekannten Platz. 


Samstag: Das Wetter wurde wieder besser,  so planten wir am Morgen in einen der Nationalparks hier bei Perth zu fahren. Wir saßen abfahrbereit im Auto und wollten los, da ging plötzlich unsere  Kupplung nicht mehr. Mit größter Mühe quälten wir uns bzw. Das Auto Stück für Stück voran bis wir auf einem anderen Parkplatz nicht weit von unserem „eigentlichen“ die Notbremse ziehen mussten. Jetzt sind wir hier gefangen. Der Tag setzte sich schlecht gelaunt fort. Alles in unserer Macht stehende wurde probiert,  doch nichts half. Jetzt heißt es abwarten,  bis am Montag die Werkstätten wieder ihre Tore öffnen. Die Stimmung war den ganzen Tag äußerst angespannt,  so hoffen wir doch, dass unsere Reise nicht zu Ende ist, bevor sie richtig anfangen konnte.

Wir halten euch auf dem Laufenden wie es weiter geht...

Es grüßen die verzweifelt in ihrem Van liegenden Aussies auf harter Probe,
Sarah & Flo 













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